Im ersten Heft 2018 von „Sinn und Form“ setzt sich der Lyriker und Publizist Hans Krieger mit dem Werk, vor allem den nachgelassenen Gedichten und Prosatexten von Christine Lavant auseinander. Es ist eine kritische Auseinandersetzung, – für ihn kommen nicht alle der zu Lebzeiten unveröffentlichten Texte an jene in den ersten Buchausgaben heran. Hans Krieger bewegt die Frage, inwiefern die Kenntnis biografischer Details für die Beurteilung von literarischen Texten wichtig sei und ob Dichtung nicht auch ohne diese Kenntnis bestehen müsse. Er beantwortet diese im Falle von Christine Lavant wie folgt: „Weder wegen noch trotz ihres nach eigenen Worten „verstümmelten“ Lebens, sondern allein wegen ihrer einzigartigen wortschöpferischen Sprachmagie ist Christine Lavant die bedeutendste Dichterin zumindest ihres Jahrhunderts (trotz Ingeborg Bachmann, trotz Hilde Domin, trotz Rose Ausländer) und eine der stärksten poetischen Potenzen aller Zeiten.“ (Annemarie Türk)
Beitrag in: Sinn und Form. Beiträge zur Literatur – Januar/Februar 2018, erstes Heft – herausgegeben von der Akademie der Künster Berlin. Seite 136 – 138
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