Auf der Buch Wien durfte die Internationale Christine Lavant Gesellschaft auch heuer nicht fehlen. Vertreten waren wir durch den Vorsitzenden des Literarischen Beirats und Mitherausgeber der Werkausgabe Prof. Klaus Amann. Im Gespräch mit Ö1-Moderatorin Judith Hoffmann präsentierte Amann den 2017 erschienenen dritten Band der Werkausgabe „Christine Lavant – Gedichte aus dem Nachlass“. Der Gründer und ehemalige Leiter des Musil-Instituts in Klagenfurt berichtete nicht nur über die Arbeit an dem Band. Das Publikum durfte zum Beispiel auch erfahren, dass der in dem Band enthaltene Gedichtband „Die Nacht an den Tag“ (1948) – der zwar gesetzt, aber nie gedruckt wurde – mehr durch Zufall von den HerausgeberInnen in einer Wiener Privatsammlung aufgefunden wurde und so zum ersten Mal komplett abgedruckt werden konnte.
Klaus Amann sprach über die Beziehung Christine Lavants zu dem Kärntner Maler Werner Berg und erklärte, dass sich diese – von beiden wohl als prägendste und wichtigste Liebesbeziehung ihres Lebens empfundene Verbindung – auf Lavants lyrische Produktivität sehr positiv auswirkte. Viele der Gedichte sind dem Maler gewidmet und existierten auch nur in der Version, die sie ihm in ihren Briefen geschickt hatte.
Die Zuhörenden kamen auch in den Genuss, ausgewählte Gedichte als Beispiele für das bisher unveröffentlichte Werk Lavants – gelesen von Klaus Amann – zu hören. Mit den Gedichten aus diesem neuen Band, erfährt man von einer völlig anderen Christine Lavant. Die Auswahl zeichnet sich durch eine bisher nicht dagewesene Fülle an Themen und Bildern aus und durch eine für Lavant bis jetzt vermeintlich ungewöhnliche Klarheit und Explizitheit.
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