Gerti Drassl, Foto © Yasmina Haddad

Nach Monaten der Lockdowns und Absagen vieler Veranstaltungen gibt es nun endlich wieder eine Möglichkeit die außergewöhnliche Präsentation von Christine Lavants Erzählung „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“ mit dem Ensemble Brot & Sterne und der Schauspielerin Gerti Drassl zu sehen und zu hören:

23. März 2022 um 19.30 Uhr im Theater AKZENT,  
Theresianumgasse 18, 1040 Wien

Sechs Wochen verbrachte Christine Lavant als Zwanzigjährige freiwillig in der „Landes-Irrenanstalt“ Klagenfurt, nachdem sie einen Suizidversuch mit Medikamenten unternommen hatte. Elf Jahre später, im Herbst 1946 schrieb sie über ihre Erlebnisse mit Patientinnen, Pflegerinnen und Ärzten in der Institution Psychiatrie. Vor allem aber über ihre Selbstwahrnehmungen, die Zustände des eigenen Bewusstseins und Unterbewusstseins in dieser existenziellen Situation. Überscharf und mit höchster Intensität setzt die Autorin konkrete Situationen ins Bild, den Klinikalltag, die Behandlungen, die implizite Gewalt und die Strategien des Überlebens; alles ist dabei durchdrungen von apokalyptischen Phantasien. 

Gerti Drassl gestaltet diesen inneren Monolog mit Empathie und Präzision. Glasklar und eindringlich macht sie selbst die leisesten Zwischentöne hörbar. Die abstrakten Klänge von Brot & Sterne erzeugen eine akustische Kulisse, die den Text einbettet. Es entsteht eine Wort & Musik-Erzählung von großer Intensität. 

Das Ensemble Brot & Sterne mit Franz Hautzinger (Trompete), Matthias Loibner (Drehleier) und Peter Rosmanith (Perkussion) begleitet die Lesung mit sparsamen, aber umso eindringlicheren Klängen und schafft eine unvergleichliche Symbiose von Wort und Ton. 

Brot & Sterne, Foto © Hans Ringhofer

Weitere Informationen:
www.akzent.at