Im Oktober gibt es noch einen weiteren Höhepunkt – die fünfte Ausgabe von „Lavant lesen“ im Literaturhaus Wien.

Am 10. Oktober treffen im Literaturhaus Wien Monika Rinck und Theresia Prammer im Rahmen unserer Gesprächgsreihe zu und über Christine Lavant zu einem Austausch über verschiedene Texte der Kärntner Dichterin zusammen.

Überschrieben ist dieser Abend mit der Verszeile „TEIL MICH ENDLICH AUS“ (aus: Diese deine Herbergstelle), ein Zitat, auf das Theresia Prammer und Monika Rinck im Gespräch immer wieder zurück kommen werden.

Lavant Lesen V: Teil mich endlich aus
Mit Monika Rinck und Theresia Prammer
Literaturhaus Wien (1070 Wien, Zieglergasse 26a)
Montag, 10. Oktober 2022, 19 Uhr

Monika Rinck ist Autorin und Übersetzerin. Sie lehrt an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit 1998 viele Veröffentlichungen in diversen Verlagen. Im Jahr 2019 erschienen ALLE TÜREN (Gedichte) bei kookbooks, CHAMPAGNER FÜR DIE PFERDE (Lesebuch) im Fischer Verlag, 2022 folgt BEGRIFFSSTUDIO 1 – 4999 bei Spector Books. 2020 hielt sie die Frankfurter Poetikvorlesungen, 2022 erhält sie den Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Seit 2021 gehört sie dem literarischen Beirat der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft an.

Theresia Prammer ist Übersetzerin und Autorin. Theresia Prammer übersetzt Lyrik aus dem Französischen und Italienischen (u. a. Pier Paolo Pasolini) ins Deutsche sowie aus dem Deutschen ins Italienische und publiziert Bücher zur Gegenwartsliteratur und Übersetzungstheorie. Seit 2013 betreibt sie in Berlin den Literatursalon Attico, 2020 gründete sie das Dante-Zentrum für Poesie und Poetik. Als Dozentin ist sie dem Institut für Sprachkunst in Wien verbunden. Zuletzt erschienen: Pier Paolo Pasolini: NACH MEINEM TOD ZU VERÖFFENTLICHEN. Späte Gedichte (2021, Suhrkamp). Seit 2003 lebt sie überwiegend in Berlin.

„Diese deine Herbergstelle
hast du lange schon gemieden
und ihr Rauch steigt abgeschieden.
Feigenwurz zersprengt die Quelle,
die dein Brunnen war.
Schon seit Tag und Jahr
üb ich mich im Hungerleiden,
um das Brot nicht anzuschneiden,
das ich aus dem Feuer holte
und mit dir verzehren wollte,
nur mit dir allein!
Härter als ein Stein
und – weiß Gott wovon? – besessen
rollt es schimmlig und vergessen
durch das ganze Haus.
Oft im Traum hör ich es sprechen:
Komm mich schneiden oder brechen,
teil mich endlich aus“