Die Ausstellung „Christine Lavant – Ich bin wie eine Verdammte die von Engeln weiß“ präsentiert ab 8. Mai teils selten gezeigte Lebenswerke der und über die Kärntner Dichterin im Literaturhaus Wien.
Die Vernissage findet am 8. Mai 2019 um 19 Uhr im Literaturhaus Wien statt.
Neben der Begrüßung durch Literaturhaus-Direktor Mag. Robert Huez und dem Präsidenten der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft Dr. Hans Gasser wird die Kuratorin der Ausstellung und Vorstandsmitglied der ICLG Annemarie Türk zur Ausstellung sprechen. Musikalisch untermalt wird die Vernissage von Ramona Kasheer, die einige ihrer Lavant-Vertonungen singen wird.
Die Ausstellung läuft von 9. Mai bis 25. September 2019 im Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070.
Öffnungszeiten:
Mai – Juni: Mo bis Do 9 – 17 Uhr
Juli – September: Mo bis Mi 9 – 17 Uhr
Die Ausstellung „Ich bin wie eine Verdammte die von Engeln weiß“ präsentiert die Dichterin Christine Lavant (1915-1973) anhand von teils selten gezeigten Lebensdokumenten sowie Ton- und Bildaufnahmen – und spiegelt zugleich die enorme Strahlkraft, die ihr Werk auf bildende Künstler/innen, Komponist/inn/en und Musiker/innen ausübte und nach wie vor ausübt.
Neben Briefen, Fotografien und Dokumenten sind auch einige ihrer Zeichnungen zu sehen. Ihr einziges Fernsehinterview, das sie 1968 der Autorin Jeannie Ebner gegeben hatte, führt die Besucher/innen in die bescheidene Wohnung der Dichterin in St. Stefan im Lavanttal.
Das Werk der Christine Lavant, ihre Gedichte und Prosatexte, haben Freunde und Wegbegleiter schon zu Lebzeiten zu künstlerischen Auseinandersetzungen und neuen Werken inspiriert. Auch die nachfolgenden Generationen von Künstlerinnen und Künstlern sind von ihren Texten immer wieder berührt und angeregt, künstlerisch auf sie zu antworten.
„Prosa wie Lyrik von Christine Lavant machen etwas mit mir. Sie werfen mich durch Mauern von Beiläufigkeit hindurch auf Prüfstände. Eine Phrase, eine Anrufung …. die Dichterin benutzt dieselben Worte unserer Muttersprache Deutsch – und doch evoziert sie Anderes, öffnet und weitet auch meine Bewusstheit.“ Die bildende Künstlerin Eva Choung Fux hat Christine Lavant nie persönlich kennen gelernt, aber ihr Werk beschäftigt und begleitet sie bis heute. So wie so viele andere KünstlerInnen auch.
Ein Audioguide lässt uns die Stimme Christine Lavants beim Lesen ihrer Gedichte hören, dazu Ausschnitte aus Vertonungen von Gerhard Lampersberg (drei Duette Herr, o Herr), Dieter Kaufmann (Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus), Elisabeth Naske (fünf Chorwerke) und der Liedermacherin Ramona Kasheer.
Die bildenden Künstler Reimo Wukonig und Eduard Lesjak haben sich in sehr unterschiedlicher Art und Weise dem Werk Christine Lavants genähert. Eva Choung Fux schuf Skizzen zur Erzählung Das Wechselbälgchen und Tommy Schneider eine Hommage an die Dichterin in Stein. Bella Ban formte 2018 einen beeindruckenden Bronzekopf der Dichterin, dem eines der sieben farbigen Portraits (Öl auf Leinwand) von Werner Berg gegenübersteht. Der Fotograf Ernst Peter Prokop zeigt in einem 13-teiligen Fotozyklus ein anderes Gesicht der Dichterin: nicht jenes von ärmlichen Verhältnissen und von Krankheit gezeichnete, sondern das einer dem Leben zugewandten selbstbewussten Frau.
Diese Auswahl ist selektiv und im Bewusstsein, dass sich auch andere KünstlerInnen und MusikerInnen mit dem Werk Christine Lavants auseinandergesetzt haben.
Bella Ban: Eine Annäherung an Christine Lavant. Kopf der Dichterin. (Bronze vergoldet in Vitrine). 2018, Fotos © Karin Gasser
Begleitprogramm zur Ausstellung:
Lavant lesen I
Montag, 27. Mai 2019, 19:00 Uhr – Andrea Grill und Daniela Strigl
Lavant lesen II
Dienstag, 4. Juni 2019, 19:00 Uhr – Bodo Hell und Klaus Amann
Lavant lesen III
Dienstag, 24. September 2019, 19:00 Uhr – Stefanie Sourlier und Karl Wagner
Alle Veranstaltungen finden im Literaturhaus Wien, Seidengasse 13, 1070 Wien statt.
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