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„I, DIE LAVANT“

Anlässlich des 50. Todestages der Dichterin Christine Lavant findet im Robert Musil Literatur Museum eine umfassende Ausstellung unter dem Titel „I, DIE LAVANT“ statt.

Frau mit Distel. Farbstift und Aquarell auf Papier (2021) – © Iris Christine Aue

Kuratiert von INA LOITZL, sind Arbeiten von IRIS CHRISTINE AUE, BARBARA BERNSTEINER, ELIISABETH WEDENIG, NIKOLAUS HABJAN, PETER PUTZ, ARNE RAUTENBERG, RENATE VINATZER-MAHLKNECHT, REIMO WUKOUNIG und INA LOITZL zu sehen.

Im Namen des Bürgermeisters lädt Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, 5. Juni 2023, um 16:30 Uhr ein.

Begrüßung: Mag. Alexander Gerdanovits | Leiter der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
Eröffnung: Stadtrat Mag. Franz Petritz | Kulturreferent der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee
ORT: Robert Musil Literatur Museum, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt am Wörthersee

Um 19:00 Uhr führt die Kuratorin Ina Loitzl durch die Ausstellung,
um 20:00 Uhr folgt ein Konzert mit der Musikerin Ramona Kasheer, die ihr neues Lavant Album HEINMGEHN; PRÄSENTIERT:
ORT: Robert Musil Literatur Museum, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt am Wörthersee

„ ..es gibt zu viele wunderbare Gedichte, die ich noch bearbeiten möchte“

Interview mit der steirischen Künstlerin Luise Kloos

2015 Ich will das Brot mit den Irren teilen, Christine Lavant – © Luise Kloos

In Ihrem breiten Oeuvre haben seit einiger Zeit auch Gedichte von Christine Lavant Platz gefunden. Aus einem Projekt, einer einzelnen Arbeit wurde eine Serie – erzählen Sie uns bitte von den Anfängen und wie sich das entwickelt hat.

Den Ausgangspunkt für meine Arbeit an Gedichten von Christine Lavant bildete eine Einladung zu einer Ausstellung der Gruppe 77 (deren Mitglied ich bin) in der Steirischen Landesbibliothek zum Thema „Buch“. Ich hatte kurz zuvor zufällig den Wiener Buchbinder Stefan Ortbauer kennengelernt, der nach mittelalterlicher Bindetechnik großformatige Buchobjekte gebunden hat, und in meiner Begeisterung erwarb ich sofort ein solches Objekt. Mein Ziel war es, für diese Buchausstellung die Idee der Buchmalerei aus dem Mittelalter aufzugreifen. Ein Gedicht von Christine Lavant erschließt sich dem Leser/der Leserin oft nicht sofort. Das Erfassen in seiner tiefen Bedeutung und in der Intimität beim Betrachten des Bildes zur Textzeile ermöglicht eine sehr persönliche Erfahrung von Literatur und Bild. So habe ich das Gedicht „Ich will das Brot mit den Irren teilen“ in 19 Bildern verarbeitet.

Was ist das Besondere für Sie an Christine Lavant?

Die Gedichte von Christine Lavant bewegen mich in mehrfacher Hinsicht. Abgesehen von der wunderbaren Sprache und den Worterfindungen spricht sie in Metaphern und Bildern. Sie spricht Intellekt und Gemüt gleichermaßen an. Ihre Literatur ist unerreicht. Tiefgründig erforscht und erschließt sie alle Winkel der Seele. Wenn Christine Lavant schreibt, sie hätte nur ihr Leben, über das sie schreiben könne, so öffnet sie mit ihrer Literatur allen Menschen eine tiefe Begegnung mit sich selbst und mit dem Potential der Transformation. Obwohl ihre Texte das Leidvolle und Schmerzliche beinhalten, bergen ihre Gedichte die Transformation und integriert das Potential der Erkenntnis in wunderbarer Weise. Sie lässt uns nicht im Gefühl des Schmerzes, des Kummers, der Verzweiflung, der Hoffnungslosigkeit, des Schreckens zurück, sondern schenkt uns mit den Transformationen immer wieder ganz und gar überraschende Einblicke in Möglichkeiten, neue Sichtweisen, humorvoll, durchdrungen von Leichtigkeit.

2017 Mein Schatten kann über Wasser gehen, Christine Lavant – © Luise Kloos

Jede dieser Arbeiten bezieht sich auf ein Gedicht – nach welchen Kriterien wählen Sie diese Gedichte aus? Was ist ausschlaggebend dafür, dass Sie dieses eine zum Gegenstand ihrer Arbeit machen?

Ich nehme mir seit 2015 jeden Sommer ein Monat Zeit, um ungestört an einem Gedicht von Christine Lavant zu arbeiten. Ich bereite lediglich die Materialien vor. Mit dabei habe ich die Gedichtbände. Wenn meine Arbeitsphase startet, dann erst beginne ich im Hinblick auf mein Vorhaben zu lesen und lasse mich „berühren und finden“. Es ist also mein persönliches Sein in dieser Phase, mein Gefühl für das Gedicht, was es mir im Augenblick sagen kann, sehr ausschlaggebend.

Sie arbeiten in den unterschiedlichsten künstlerischen Techniken, – welche in diesem Falle? Und warum?

Bei der Arbeit an den Buchobjekten – das sind fertig gebundene Bücher aus handgeschöpftem Papier im Format von 70 x 100 cm – muss ich mich sehr konzentrieren, denn ich kann kein misslungenes Bild verwerfen, ohne dass ich das gesamte Objekt verwerfe… Ganz zu Beginn habe ich verschiedene Proben mit den unterschiedlichsten Techniken versucht. Das Resultat war, dass sich am besten Acrylfarbe, Tusche und manchmal auch Bleistift eignet. Es ist vor allem das Papier selbst, das mir die Vorgaben macht. Bevor ich jedoch mit der Arbeit im Buch starte, mache ich zahlreiche Entwürfe, um ein schlüssiges Gesamtkonzept zu entwickeln; Details können sich im Arbeitsprozess jedoch durchaus noch ändern. Und die Arbeit am Text selbst ist eine ganz wichtige Phase, die meistens acht bis zehn Tage Zeit in Anspruch nimmt. Manche Zeilen können oft auch mehrere Tage dauern, bis ich sie in ihrer Tiefe wirklich verstanden habe und ich dazu ein Bild entwickeln kann. Die Texte habe ich bis jetzt in zweierlei Versionen umgesetzt. In den ersten Buchobjekten habe ich die Texte mit ausgeschnittenen Buchstaben aus Tageszeitungen collagiert. Ich wollte einen visuellen Bezug zu der Zeit schaffen, in der die Gedichte entstanden sind. Ungefähr in dieser Zeit haben die Literaten begonnen, ihre Texte zu collagieren und so experimentell zu arbeiten. In einigen Buchobjekten habe ich die Texte mit der Hand geschrieben.

Hat dieses Projekt einen Anfang und ein Ende oder aber geht diese Serie weiter und wir dürfen noch einige neue Arbeiten erwarten?

Das Projekt hat 2015 begonnen. Einige Buchobjekte sind in der Benediktinerabtei Seckau entstanden. In weiterer Folge habe ich mehrmals die wunderbare Einladung als Artist in Residence von Kunst & Co in Millstatt bekommen und so sind bereits 4 Buchobjekte in Millstatt entstanden. Das Projekt wird auf jeden Fall weitergehen – es gibt zu viele wunderbare Gedichte, die ich noch bearbeiten möchte.

2020 Du hast die Landschaft zwischen uns verändert, Christine Lavant – © Luise Kloos

Es liegen nun 7 Kunstbücher vor, besondere Unikate – ein Ausstellungsstück jedes für sich… Überlegen Sie, ob diese Arbeiten Eingang in ein Buch finden, das Besucher und Interessierte mit nach Hause nehmen können?

Ja, tatsächlich möchte ich gerne mit einem Verlag die vorhandenen Buchobjekte in eine qualitätsvolle Vervielfältigung bringen, die es möglich macht, die Gedichte mit den Bildern zu Hause immer wieder zu lesen und zu studieren. Das Interesse bei den Ausstellungen ist sehr groß, dass ein derartiges Buch auf den Markt kommt.

In diesem Jahr, in dem sich der Todestag von Christine Lavant zum 50. Male jährt, sind einige Ausstellungen oder Veranstaltungen, in denen Sie ihr Projekt vorstellen, geplant? Lassen Sie unsere Leser:innen Anteilhaben und verraten, was wo zu erwarten ist.

KÜNFTIGE VERANSTALTUNGEN
MIT ARBEITEN ZU GEDICHTEN VON LUISE KLOOS

ICH WILL DAS BROT MIT DEN IRREN TEILEN – BILDMEDITATIONEN zu Gedichten von Christine Lavant von LUISE KLOOS

Dienstag, 9. Mai 2023, 19 Uhr
Bildungshaus Sodalitas, Tainach, Großer Vortragssaal


MEIN SCHATTEN KANN ÜBER WASSER GEHEN
GEDICHTE von CHRISTINE LAVANT –  BILDER von LUISE KLOOS – LESUNG von WILFRIED KUSS

Sonntag, 11. Juni 2023, 11 Uhr
Galerie im Drauknie, Marktplatz 6, 9751 Sachsenburg


du hast die landschaft zwischen uns verändert
TransformationEN in Gedichten von CHRISTINE LAVANT

Freitag, 1. September 2023 – Freitag, 22. September 2023
LUISE KLOOS – Ausstellung / Work in Progress
Galerie Kunst & Co Millstatt, Alte Schule

Im Rahmen der Triennale III Kärnten 2023 „schock.šok.shock“
Ausstellung geöffnet: Fr 1. Sept. bis Fr 22. Sept. 2023; Mo-Sa von 10-13h (So geschlossen) oder nach tel. Vereinbarung: T 0699 1146 0941. www.luisekloos.at


NEUESTES BUCHOBJEKT zu Christine Lavant von Luise Kloos

Donnerstag, 21. September 2023 – Finissage um 17 Uhr
Galerie Kunst & Co Millstatt, Alte Schule


Biografische Notiz:
Nach einem abgeschlossenen Pädagogikstudium an der Karl-Franzens-Universität und Lehr-und Studienjahren an der TU Graz sowie an der Akademie der bildenden Künste in Wien gründete sie 1995 „next“- einen Verein für zeitgenössische Kunst, der immer wieder mit spannenden, internationalen Ausstellungen und Kunstprojekten auf sich aufmerksam macht.
Luise Kloos arbeitet in und mit unterschiedlichsten künstlerischen Techniken und Genres wie der Malerei, Zeichnung, Fotografie, Grafik, Installationen und interaktiven Performances. Sie initiiert und organisiert interdisziplinäre Projekte, gestaltet Ausstellungen und hält Vorträge und Workshops.

Neue Veranstaltungen rund um den 50. Todestag von Christine Lavant

Zu den bereits angekündigten Veranstaltungen dürfen wir nun weitere Projekte und Termine bis zum Sommer 2023 bekannt geben:

© Christian Koschar

Donnerstag, 13. April 2023, 20:00 Uhr (Premiere) und
Sonntag, 16. April, 17:00 Uhr

Leben in der Vorhölle
Eine Hommage an Christine Lavant zum 50. Todestag
Theater im Kürbis – Unterer Markt 24, 8551 Wies

Regisseur Karl Posch inszeniert den dramatischen Lebenslauf von Christine Lavant in Form einer szenischen Lesung. Der Bogen spannt sich von ihrem literarischen Schaffen bis zu prägenden Begegnungen und Erlebnissen, verbunden mit der Aufarbeitung ihres eigenen Schicksals. Neben ihren lyrischen Werken nehmen vor allem ihre Prosawerke einen wichtigen Teil ein. Begleitend dazu wird die Portraitserie Christine Lavant von Ernst Peter Prokop gezeigt.

Markus Hering, Sylvie Roehrer – © C. Pons

Mittwoch, 26. April 2023, 20 Uhr
Burgtheater Kasino am Schwarzenbergplatz, Wien
 
Leise lieb ich mich in Dich hinein
Ein Abend für Christine Lavant zum 50. Todestag
 
Es lesen Sylvie Rohrer und Markus Hering, musikalisch begleitet vom Duo Sonoma

Ingeborg-Bachmann-Kuppel© Armin Guerino

Donnerstag, 4. Mai 2023, 18 Uhr

„Ich bin maßlos in allem“
Bei der Ingeborg-Bachmann-Kuppel am Karlsplatz, Wien

Anne Bennent liest Christine Lavant, musikalisch begleitet von Tonč Feinig.
Es moderiert Klaus Amann

Alois Hotschnig – © Rupert-Larl, Klemens Renoldner – © Marko Lipus

Dienstag,16. Mai 2023, 19 Uhr
Literaturhaus Wien, 1070 Wien, Eingang Zieglergasse 26a

Lavant lesen VII – Klemens Renoldner und Alois Hotschnig
„Dem Hindernis einen Sinn geben“
 
Der Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Vorsitzende des Literarischen Beirats der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft lädt den Christine-Lavant-Preisträger 2022 – Alois Hotschnig – ins Literaturhaus Wien ein, um über ausgewählte Prosatexte von Christine Lavant zu sprechen.

Montag, 5. Juni 2023, 22.30 Uhr
ORF2 Kultur

„Wie pünktlich die Verzweiflung ist“
Der ORF widmet Christine Lavant eine Spieldokumentation, die an diesem Sendeplatz zum ersten Mal ausgestrahlt wird (Dauer 45 Minuten)
Ein Film von Danielle Proskar mit Gerti Drassl (Produktion: Graf Film)

Veranstaltungsüberblick zum 50. Todestag Christine Lavant

2023 jährt sich der Todestag von Christine Lavant zum 50. Mal – dies ist Anlass für viele Veranstaltungen, um der Dichterin zu gedenken und ihr Werk in den Mittelpunkt zu stellen. Nachstehend finden Sie erste Veranstaltungshinweise. Es sind einige weitere Veranstaltungen in Planung und wir werden Sie gerne darüber informieren.

Den Auftakt macht am 2. März Klaus Amann in Salzburg:

Klaus Amann – ©Amann

2. März 2023, 10.30
Literaturhaus Salzburg (5020 Salzburg, Strubergasse 23 / H.C. Artmannplatz)

Literaturfrühstück mit Klaus Amann
„Ich bin maßlos in allem“ Zu Christine Lavant

Klaus Amann, der  langjährige Leiter des Robert Musil-Instituts Klagenfurt und einer der besten Kenner des Werks von Christine Lavant (Herausgeber der 4-bändigen Werkausgabe im Wallstein Verlag)  gibt beim Literaturfrühstück zum 50. Todestag der Autorin Einblicke in Leben und Werk von Christine Lavant.

Eintritt: 7,-/ermäßigt 5,-

Das bekannte Vokalensemble Hortus Musicus Klagenfurt startet seine Veranstaltungsreihe im März:

Ich hab genug erfahren

Gedichte der großen Lyrikerin Christine Lavant (1915-1973) wurden sehr oft von Komponisten vertont. Das Programm bringt Werke von Angélica Castelló, Günter Mattitsch, Dietmar Pickl, Hannes Raffaseder, Wilfried Satke und Burkhard Stangl.

Der Kärntner Schriftsteller Jani Oswald hat im Hinblick auf das lyrische Schaffen von Christine Lavant 5 Gedichte verfasst, die in das musikalische Programm eingebaut werden

30. März 19.30 Klagenfurt Markuskirche, Kaufmanngasse 11

31. März 19.30 Villach Burgkapelle, Burgplatz 1

Im April gibt es die Gelegenheit „Das Wechselbälgchen“  wieder zu sehen und zu hören. Nicht nur in Wien, sondern auch im Rahmen des Österreich-Schwerpunkts bei der Leipziger Buchmesse.

Samstag 22. April 2023, 19:30 – Wien, Theater AKZENT

Freitag, 28. April 2023, 19.30 Uhr, Leipzig – Ballsaal/Theater Lindenfels

„DAS WECHSELBÄLGCHEN“ von Christine Lavant

Anne Bennent – © Nicols Fremiot

Stimme – Anne Bennent
Musik – BROT & STERNE: Franz Hautzinger, Matthias Loibner, Peter Rosmanith

Bei der Leipziger Buchmesse widmet das Gastland Österreich dieser besonderen Autorin einen Abend: und zwar in Form einer sehr speziellen Präsentation ihres Prosatextes „Das Wechselbälgchen“ – Anne Bennent, eine der markantesten Schauspielerinnen des deutschen Sprachraums, liest den Text und wird dabei begleitet von der Musikformation „Brot & Sterne“: das sind Franz Hautzinger, Matthias Loibner und Peter Rosmanith.

Im Mai warten gleich drei interessante Abende auf Lavant-Interessierte und solche, die es noch werden wollen.

3. Mai 2023, 19:00
Literaturmuseum/Grillparzerhaus, Johannesgasse 6, 1010

Vorlesung zur Österreichischen Literatur: Jenny Erpenbeck über Christine Lavant

Jenny Erpenbeck zählt zu den bekanntesten Schriftsteller:innen im deutschen Sprachraum. In ihren vielfach ausgezeichneten Büchern befasst sie sich unter anderem mit der jüngeren Zeitgeschichte, dem Umgang mit geflüchteten Menschen und dem Ende der DDR. Zuletzt setzte sich Erpenbeck intensiv mit Leben und Werk von Christine Lavant auseinander, denn „Christine Lavant ist eine von den ganz großen, ureigenen Dichterinnen des zwanzigsten Jahrhunderts. Durch ihren Blick hindurch auf die Welt zu sehen, verändert etwas fürs Leben.“

Jenny Erpenbeck – ©Wolfgang Bozic

16. Mai 2023, 19:00
Literaturhaus Wien (1070 Wien, Eingang Ziegerlgasse 26a)

Lavant lesen VII – Klemens Renoldner und Alois Hotschnig

Der Literaturwissenschaftler, Schriftsteller, Gründungsdirektor des Stefan Zweig Centers und Sprecher des literarischen Beirats lädt den Christine-Lavant-Preisträger 2022 Alois Hotschnig ins Literaturhaus Wien, um sich lesend und diskutierend dem Werk der Dichterin mit einer für diesen Abend getroffenen Auswahl von Texten anzunähern.

25. Mai 2023, 20.30
Porgy & Bess (1010 Wien, Riemergasse 11)
Live & Stream

Erika Pluhar – ©Christina Häusler

Pluhar / Kasheer / Coleman / Stickney meet Lavant (A/AUS/USA)

Ramona Kasheer singt Lavant – Erika Pluhar liest Lavant

Vor über 20 Jahren schon begann die Musikerin und Sängerin Ramona Kasheer Lieder aus Lyrik Christine Lavants zu weben. 2018 bis 2020 erschienen 3 Alben der „Ramona Kasheer singt Lavant“-Reihe auf ihrem eigenen Label. Im Porgy & Bess wird das 4. Album präsentiert.

Tel.: +43 1 5128811, E-Mail: porgy@at

Im Juni führt der Weg nach Spittal/Drau, wo die Komödienspiele in der Veranstaltungsreihe „Magie der Poesie“ Christine Lavant ienen Abend widmet.

7. Juni 2023, 20:00
Komödienspiele Spittal – Theater in den Probebühnen
(Spittal/Drau,  Villacher srta0e 93-95)

MAGIE DER POESIE
zum 50. Todestag von Christine Lavant 7. Juni 2023 | 20.00 Uhr

Anlässlich des 50. Todestages von Christine Lavant veranstalten wir einen Abend in unserer Reihe der BühnenTräume. Mit der Josefstadt-Schauspielerin Alexandra Krismer, die selbst lange Zeit zum Ensemble Porcia gehörte, und der Kuratorin Annemarie Türk lassen wir die Worte dieser zerbrechlichen Kärntner Lichtgestalt der Poesie lebendig werden. Erinnerungen an sie und ihr berührendes Werk wird mit Lesungen ihrer Gedichte diesen Abend bestimmen. Denn wir sind überzeugt, dass sie weiterlebt im Klang ihrer Worte und dass wir in Kärnten gerade auf diese besondere Frau stolz sein dürfen.

Angelica Ladurner – ©Marco Riebler, Alexandra Krismer – ©Moritz Schell

Intendantin Angelica Ladurner und Journalist Marco Riebler bitten ins Theater in den Probebühnen nach Spittal an der Drau!

Im Juli erleben wir den Hortus Musicus Klagenfurt wieder, diesmal mit der großartigen musikalischen Umsetzung der ErzählungAufzeichnungen aus einem Irrenhaus“

Dieter Kaufmann hat die Erfahrungen von Christine Lavant, die sich freiwillig nach einem Suizidversuch  im Jahr 1935 sechs Wochen  in der Psychiatrischen Abteilung (Landes – Irrenanstalt) des Landeskrankenhauses Klagenfurt aufgehalten und später darüber geschrieben hat, dramaturgisch eingerichtet und vertont.

Das zweiteilige Werk wird zum Teil semi-szenisch gestaltet, einzelne Personen aus den Aufzeichnungen (Schwester, Primarius, Gerichtspsychiater u.a.m.) werden von den Vokalsolisten übernommen.

1. Juli 19.30 Klagenfurt Künstlerhaus, Goetheparkl 1
2. Juli 19.30 Villach Musikschule, Widmanngasse 2

Dies ist ein kleiner Vorgeschmack auf Veranstaltungen Christine Lavant zu Ehren – auch das Burgtheater ehrt in Zusammenarbeit mit der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft Christine Lavant. Es ist ein Abend im Casino des Burgtheaters am Schwarzenbergplatz in Planung.

In Klagenfurt bereitet das Musilmuseum in Klagenfurt eine Ausstellung zeitgenössischer Künstler:innen zu Christine Lavant vor.

Christine Lavant, Alois Hotschnig und die Buch Wien

Katja Gasser und Alois Hotschnig – © Hans Gasser

Einer Tradition folgend, war der Preisträger des Christine-Lavant-Preises 2022, Alois Hotschnig, auf Einladung unserer literarischen Gesellschaft auch heuer wieder Gast der Wiener Buchmesse. Im Gespräch mit Katja Gasser, Mitglied der Jury des Christine-Lavant-Preises, kam Hotschnig noch einmal auf seine Dankesrede vom 2. Oktober 2022 zurück. Er erzählte, wie er als Schüler auf die Dichterin Christine Lavant aufmerksam gemacht wurde und dass die Lektüre ihrer Gedichte tatsächlich ein wichtiger Anstoß für ihn war, selbst zu schreiben. Katja Gasser befragte den Autor zur Verfahrensweise bei seinem letzten Roman, „Der Silberfuchs meiner Mutter“ (2021), der die Lebensgeschichte eines Schauspielers nachzeichnet. Hotschnig erzählte von seinen Recherchen über die Nazi-Einrichtung „Lebensborn“, von den Schicksalen der in diesem nationalsozialistischen Erziehungs-Programm aufgewachsenen Jugendlichen, aber auch von den vielen Gesprächen mit dem Vorbild seines Buches. In dem halbstündigen Gespräch wurde schließlich auch über den Roman „Ludwigs Zimmer“ (erschienen 2000) gesprochen und vom Kärntner Nebenlager des KZ Mauthausen, in dem Zwangsarbeiter interniert waren, die an einem Tunnel unter dem Loibl-Pass arbeiteten. Nicht zuletzt durch Hotschnig’s Initiative wurde an diesem Ort eine Gedenkstätte für die vielen Toten der beiden Lager Loibl-Nord und Loibl-Süd errichtet.

Die Stuhlreihen der STANDARD-Bühne waren dicht besetzt und das Publikum folgte dem Messetrubel trotzend aufmerksam dem leider zu kurzen, aber hochinteressanten Gespräch.

Alois Hotschnig auf der Buch Wien 22 – © Nicola Montfort

Der Christine Lavant Preisträger 2022 Alois Hotschnig wird auf der Buch Wien zu Gast sein.

Alois Hotschnig – © Rupert Larl

Am Samstag, den 26. November 2022, kann man Alois Hotschnig um 13.30 Uhr auf DER STANDARD-Bühne der Buch Wien erleben.

Katja Gasser, die künstlerische Leiterin des Österreich-Schwerpunkts bei der Leipziger Buchmesse 2023 und Mitglied des Literarischen Beirats der ICLG, spricht mit Alois Hotschnig nicht nur über sein literarisches Schaffen, sondern auch um seinen Bezug zur Kärntner Dichterin Christine Lavant und welche Bedeutung dieser Preis für ihn hat.

Messe Wien Halle D (2. Bezirk, Trabrennstraße/ U2 Krieau)

Infos: buchwien.at. Vorverkauf in allen Thalia-Buchhandlungen und im Online-Ticketshop: buch wien.at/tickets

Ramona Kasheer – Lieder nach Christine Lavant

Ramona Kasheer – © Arnd Ötting

Am 7. Dezember singt in der Alten Schmiede Ramona Kasheer begleitet von Melissa Coleman (Cello) und Pamelia Stickney (Theremin) „Lieder nach Christine Lavant.

Vor rund 20 Jahren fing die Vorarlbergerin Ramona Kasheer mit der Vertonung von Gedichten von Christine Lavant an. Mittlerweile nehmen diese einen zentralen Platz in ihrem Schaffen ein und wurden auf 3 CDs veröffentlicht – zuletzt 2019 „Fluchtwurzel“.

Mittwoch, 7. Dezember 2022, 20 Uhr

Alte Schmiede – 1010 Wien, Schönlaterngasse 9

ERINNERUNG: LAVANT LESEN V

Im Oktober gibt es noch einen weiteren Höhepunkt – die fünfte Ausgabe von „Lavant lesen“ im Literaturhaus Wien.

Am 10. Oktober treffen im Literaturhaus Wien Monika Rinck und Theresia Prammer im Rahmen unserer Gesprächgsreihe zu und über Christine Lavant zu einem Austausch über verschiedene Texte der Kärntner Dichterin zusammen.

Überschrieben ist dieser Abend mit der Verszeile „TEIL MICH ENDLICH AUS“ (aus: Diese deine Herbergstelle), ein Zitat, auf das Theresia Prammer und Monika Rinck im Gespräch immer wieder zurück kommen werden.

Lavant Lesen V: Teil mich endlich aus
Mit Monika Rinck und Theresia Prammer
Literaturhaus Wien (1070 Wien, Zieglergasse 26a)
Montag, 10. Oktober 2022, 19 Uhr

Monika Rinck ist Autorin und Übersetzerin. Sie lehrt an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit 1998 viele Veröffentlichungen in diversen Verlagen. Im Jahr 2019 erschienen ALLE TÜREN (Gedichte) bei kookbooks, CHAMPAGNER FÜR DIE PFERDE (Lesebuch) im Fischer Verlag, 2022 folgt BEGRIFFSSTUDIO 1 – 4999 bei Spector Books. 2020 hielt sie die Frankfurter Poetikvorlesungen, 2022 erhält sie den Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Seit 2021 gehört sie dem literarischen Beirat der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft an.

Theresia Prammer ist Übersetzerin und Autorin. Theresia Prammer übersetzt Lyrik aus dem Französischen und Italienischen (u. a. Pier Paolo Pasolini) ins Deutsche sowie aus dem Deutschen ins Italienische und publiziert Bücher zur Gegenwartsliteratur und Übersetzungstheorie. Seit 2013 betreibt sie in Berlin den Literatursalon Attico, 2020 gründete sie das Dante-Zentrum für Poesie und Poetik. Als Dozentin ist sie dem Institut für Sprachkunst in Wien verbunden. Zuletzt erschienen: Pier Paolo Pasolini: NACH MEINEM TOD ZU VERÖFFENTLICHEN. Späte Gedichte (2021, Suhrkamp). Seit 2003 lebt sie überwiegend in Berlin.

„Diese deine Herbergstelle
hast du lange schon gemieden
und ihr Rauch steigt abgeschieden.
Feigenwurz zersprengt die Quelle,
die dein Brunnen war.
Schon seit Tag und Jahr
üb ich mich im Hungerleiden,
um das Brot nicht anzuschneiden,
das ich aus dem Feuer holte
und mit dir verzehren wollte,
nur mit dir allein!
Härter als ein Stein
und – weiß Gott wovon? – besessen
rollt es schimmlig und vergessen
durch das ganze Haus.
Oft im Traum hör ich es sprechen:
Komm mich schneiden oder brechen,
teil mich endlich aus“

Lavant lesen V – TEIL MICH ENDLICH AUS – mit Monika Rinck und Theresia Prammer

Monika Rinck – © Ute Rinck, Theresia Prammer – © privat

„Diese deine Herbergstelle
hast du lange schon gemieden
und ihr Rauch steigt abgeschieden.
Feigenwurz zersprengt die Quelle,
die dein Brunnen war.
Schon seit Tag und Jahr
üb ich mich im Hungerleiden,
um das Brot nicht anzuschneiden,
das ich aus dem Feuer holte
und mit dir verzehren wollte,
nur mit dir allein!
Härter als ein Stein
und – weiß Gott wovon? – besessen
rollt es schimmlig und vergessen
durch das ganze Haus.
Oft im Traum hör ich es sprechen:
Komm mich schneiden oder brechen,
teil mich endlich aus“

Die Gesprächsreihe „Lavant lesen“,  während der Ausstellung „Christine Lavant. Ich bin wie eine Verdammte die von Engeln weiß“ begonnen, konnte trotz Pandemie bedingter Lockdowns fortgesetzt werden. Am 10. Oktober 2022 treffen die Schriftstellerin, Übersetzerin und Lehrende am Institut für Sprachkunst Monika Rinck und die Autorin und Übersetzerin Theresia Prammer zu einem Austausch über verschiedene Texte der Kärntner Dichterin zusammen.

Überschrieben ist dieser Abend mit der Verszeile „TEIL MICH ENDLICH AUS“, ein Zitat, auf das Theresia Prammer und Monika Rinck im Gespräch immer wieder zurück kommen werden.

Monika Rinck ist Autorin und Übersetzerin. Sie lehrt an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seit 1998 viele Veröffentlichungen in diversen Verlagen. Im Jahr 2019 erschienen ALLE TÜREN (Gedichte) bei kookbooks, CHAMPAGNER FÜR DIE PFERDE (Lesebuch) im Fischer Verlag, 2022 folgt BEGRIFFSSTUDIO 1 – 4999 bei Spector Books. 2020 hielt sie die Frankfurter Poetikvorlesungen, 2022 erhält sie den Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. http://begriffsstudio.de/

Theresia Prammer ist Übersetzerin und Autorin. Zuletzt erschienen: Pier Paolo Pasolini: NACH MEINEM TOD ZU VERÖFFENTLICHEN. Späte Gedichte (2021, Suhrkamp). 

In Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Wien
„Lavant lesen V“
10. Oktober.2022 um 19 Uhr
Literaturhaus Wien, 1070 Wien, Eingang Zieglergasse 26A

Lavant-Matinee 2022: Florian Teichtmeister liest Lavant, umrahmt vom Duo Sonoma

Florian Teichmeister – © Will Turner
Duo Sonoma – © Foto Reichmann

Am 2. Oktober 2022 wird der Christine Lavant Preis zum 7. Mal  verliehen – dieser Preis versteht sich nicht nur als eine Erinnerung an die Kärntner Dichterin Christine Lavant, sondern will auch ihr zeitloses Werk, das immer an essentiellen Fragen rührt und von tiefer Menschlichkeit geprägt ist, lebendig halten und den Leser*innen neu erschließen.

Die namhafte Jury hat in der Vergangenheit diesen Preis an viele bekannte Schriftsteller*innen vergeben, wie etwa Angela Krauß 2019, Judith Schalansky 2020 und Maja Haderlap 2021.

Im Radiokulturhaus wird Florian Teichtmeister zum ersten Mal in den Kosmos Christine Lavants eintauchen und aus ihren Werken lesen, musikalisch umrahmt von dem jungen, aufstrebenden Duo Sonoma aus Kärnten.

Florian Teichmeister zählt zu den prominentesten und markantesten Gestalten des deutschsprachigen Films und Fernsehens und wurde vielfach für seine Rollengestaltungen ausgezeichnet. Seit seinen frühen Zwanzigern ist er auf vielen großen Bühnen zu Hause. Ab 2005 war er Ensemblemitglied im Theater in der Josefstadt, 2019 wechselte er ans Burgtheater.

Das Duo Sonoma – Mira und Sara Gregorič – verbindet seit frühester Jugend die Freude am gemeinsamen Musizieren. Das Musikstudium führte die Schwestern nach Wien und nach Linz, wo sie sich weiter qualifizieren konnten und zu eigenen Kompositionen und Stil fanden. 2021 veröffentlichten sie die erste CD mit dem Titel „DUO SONOMA – 1“.

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