Am 7. März 2024 erlebt ein choreografisches Theater zu Christine Lavant in Bleiburg/Pliberk seine Uraufführung.
ICH BIN MASSLOS IN ALLEM – V VSEM SEM NEZMERNA
Die Initiative dazu ging von Zdravko Haderlap aus, der nicht nur die Regie, sondern auch die künstlerische Gesamtleitung dieses Projekts verantwortet. Wissenschaftlich begleitet von Klaus Amann, Komposition und Musik von Tonč Feinig und umgesetzt von einem internationalen Tanzensemble und der Schauspielerin Anne Bennent, verspricht diese Inszenierung eine außergewöhnliche Auseinandersetzung mit der Person und dem Werk von Christine Lavant.
„Mit dieser Theaterproduktion versuchen wir“– so die Veranstalter, „uns mit den Mitteln des Choreografischen Theaters auf künstlerische Weise einer außergewöhnlichen Dichterin und Frau zu nähern. Dabei soll das stereotype Bild aus der Vergangenheit aufgebrochen werden, um eine tiefere Wertschätzung und Rezeption ihres Werkes zu ermöglichen.“
Möglich wird diese Aufführung durch die Kärntner Kulturstiftung. Einen kleinen Beitrag konnte auch die Internationale Christine Lavant Gesellschaft leisten.
TERMINE:
DO, 07.03.2024 um 19:30 Uhr – URAUFFÜHRUNG
SA, 09.03.2024 um 19:30 Uhr
DO, 14.03.2024 um 19:30 Uhr
FR, 15.03.2024 um 19:30 Uhr
SA, 16.03.2024 um 19:30 Uhr
KULTURNI DOM PLIBERK/BLEIBURG, Völkermarkter Straße 10, 9150 Bleiburg/Pliberk
Klaus Amann‘s jüngstes Buch „Ich bin maßlos in allem“ schafft es auf Platz 3 der ORF Bestenliste im Februar. Lesen Sie mehr darüber unter diesem Link: orf.at/stories
Ein Film, drei neue Bücher, eine Vielzahl von Ausstellungen und Veranstaltungen in Wien, Salzburg, der Steiermark und Kärnten bereicherten dieses Jahr 2023, in dem sich der Todestag von Christine Lavant zum 50. Male jährt. All diese Aktivitäten und Projekte machen deutlich, wie aktuell das Werk der Kärntner Dichterin ist, es immer noch und immer wieder Menschen berührt und sie die Auseinandersetzung mit der Person wie auch ihren Texten suchen.
Der ORF produzierte mit der Kärntner Filmfirma Graf die TV-Dokumentation „Wie pünktlich die Verzweiflung ist“ (Buch und Regie Danielle Proskar), die am 5. Juni in Treffpunkt Kultur/ORF II das erste Mal ausgestrahlt wurde.
Klaus Amann legte eine beeindruckende Auswahl von Briefen, Texten und Dokumenten unter dem Titel „Ich bin maßlos in allem. Biographisches“ (Wallstein Verlag) vor, die unter anderem erstmals einen Teil des Briefwechsels mit Werner Berg öffentlich macht. Dieses Buch wurde am 26. September im Literaturhaus vorgestellt, sowie im November im Rahmen der Buch Wien. Das Interesse war da wie dort sehr groß.
Die deutsche, vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Jenny Erpenbeck legte in der Reihe „Bücher meines Lebens“ (Kiepenheuer & Witsch) einen bemerkenswerten Essay über Christine Lavant vor, in dem sie von ihrer Annäherung und Auseinandersetzung mit Leben und Werk erzählt und die Leser und Leserinnen teilhaben lässt an ihrer Faszination für Christine Lavant. Jenny Erpenbeck zeichnet auch verantwortlich für eine Auswahl von Gedichten, die unter dem Titel „Seit heute, aber für immer“ auch im Wallstein Verlag erschien und beschließt diese Ausgabe mit einem berührenden wie interessanten Nachwort. Beide Bände wurden in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur am 28. November vorgestellt.
Auch Theaterbühnen widmeten Aufführungen der Dichterin Christine Lavant. Allen voran das Burgtheater: am 26. April konnte man die musikalisch begleitete Lesung „Leise lieb ich mich in dich hinein“ im Kasino sehen und hören¸ am 25. Oktober lasen im großen Haus Klaus Maria Brandauer und Heidelinde Weis aus dem Briefwechsel Christine Lavant und Werner Berg. Es war dies der letzte Bühnenauftritt von Heidelinde Weis, die Ende November in Villach verstarb.
Im Rahmen des Österreich-Gastland-Auftritts bei der Buchmesse Leipzig präsentierten Brot & Sterne in der Schaubühne Lindenfels ihre vielfach akklamierte musikalische Lesung des „Wechselbälgchen“ mit Schauspielerin Anne Bennent.
Die Ensemble Porcia in Spittal/Drau veranstaltete am Todestag, dem 7. Juni, in den ausverkauften Probebühnen, eine Lesung mit Musik und einem Gespräch über Christine Lavant.
In der Steiermark zeigte die Kulturinitiative Kürbis in Wies eine Hommage an Christine Lavant zum 50. Todestag „Leben in der Vorhölle“. Die szenische Lesung wurde im November aufgrund des Erfolgs und der großen Nachfrage wieder aufgenommen.
Im Burghof der Stadt Klagenfurt brachte die Regisseurin Ute Liepold eine Collage von Texten Christine Lavants auf die Open-Air-Bühne: Christine Lavant – ein Theaterstück.
In der Ingeborg-Bachmann-Kuppel wurdeam 4. Mai am Wiener Karlsplatz Christine Lavant gedacht und am 25. Mai lasen und sangen Erika Pluhar und Ramona Kasheer mit Musikerinnen aus den USA und Australien im Porgy & Bess.
Die Veranstaltungsreihe im Literaturhaus Wien „Lavant lesen“ ging mit Klemens Renoldner und dem Lavant-Preisträger 2022 Alois Hotschnig in die siebente Runde. „Dem Hindernis einen Sinn geben“ war Ausgangspunkt für ein inhaltsvolles Gespräch zu ausgesuchten Texten Lavants am 16. Mai.
Das bekannte Musikensemble Hortus Musicus Klagenfurt gestaltete im März in Klagenfurt und Villach Konzerte mit unterschiedlichen Vertonungen von Lavants Gedichten unter dem Titel „Ich hab genug erfahren“, im Juli folgte die Wiederaufführung von Dieter Kaufmanns musikalisch-szenischer Bearbeitung der „Aufzeichnungen aus einem Irrenhaus“
Im Musil-Museum in Klagenfurt waren gleich zwei Ausstellungen zu Christine Lavant zu sehen. „Lavant auf Stein“ ein gemeinsames Projekt des Fotografen Ernst Peter Prokop und des bildenden Künstler Ernst Gradischnig, das nun zum ersten Mal gezeigt wurde. Die Ausstellung „I, die Lavant“ in der Literatur Lounge, vereinte 9 Künstler und Künstlerinnen, die sich in unterschiedlichsten Medien – Malerei und Zeichnungen, Strick-Objekte, Stein-Skulpturen, Scherenschnitte und Video – dem Werk von Christine Lavant annäherten.
Die steirische Künstlerin Luise Kloss, die sich seit 2015 jeden Sommer einen Monat zurückzieht, um ungestört an einem Gedicht von Christine Lavant zu arbeiten, zeigte die dabei entstandenen Buchobjekte und Bilder anlässlich des Gedenkens zum 50. Todestag in Millstatt und Graz.
Es ist eine beeindruckende Liste von Projekten und Veranstaltungen und trotzdem kann dieser Rückblick keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern erfasst nur jene Projekte und Veranstaltungen, von denen wir Kenntnis erhielten. Aber diese Vielzahl und auch diese Vielfältigkeit unterstreichen einmal mehr, dass Christine Lavant und ihr Werk in dieser von Krisen geschüttelten Welt eine Renaissance erlebt, dass ihre literarische Stimme in diesen unsicheren Zeiten den Interessierten und Lesenden Orientierung zu geben vermag.
Am 25. Oktober um 20:00 Uhr verleihen zwei großartige Schauspielerpersönlichkeiten Christine Lavant und Werner Berg ihre Stimme, wenn sie bisher unveröffentlichte Briefe zwischen den beiden lesen.
Mitglieder der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft erhalten exklusiv 20% Nachlass auf Online-Tickets und sind vor der Vorstellung von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft auf ein Glas Wein ins Erzherzogzimmer eingeladen. Eingang bitte über die Feststiege Volksgartenseite ab 18:45 Uhr.
Wie jedes Jahr ist die Internationale Christine Lavant Gesellschaft zu Gast auf der Buch Wien, – heuer sogar mit zwei Veranstaltungen:
Am Freitag, den 10. November, präsentiert Klaus Amann um 17.30 Uhr auf „Der Standard-Bühne“ das neue gewichtige Werk Christine Lavant: Ich bin maßlos in allem. Biographisches. Ausgewählt und kommentiert von Klaus Amann, erschienen im September 2023 im Wallstein Verlag.
Am Sonntag, den 12. November, spricht Klemens Renoldner, der Vorsitzende des Literarischen Beirats und Sprecher der Jury, mit dem Preisträger Yevgeniy Breyger, um 14 Uhr auf „Der Standard-Bühne“ darüber, welche Bedeutung dieser Preis für einen jungen Autor hat, seinen Bezug zu Christine Lavant und über seine nächsten literarischen Pläne.
Buch Wien: Messe Wien, Halle D – 2. Bezirk, Trabrennstraße (U2 Krieau)
Dieses veranstaltungsreiche Jahr beschließt ein Abend in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur am Dienstag, den 28. November 2023, um 19 Uhr.
Die deutsche Schriftstellerin Jenny Erpenbeck hat sich für die Reihe „Bücher meines Lebens“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch) Christine Lavant gewählt und ein berührendes und poetisches Essay über die Kärntner Dichterin geschrieben. Sie lässt uns in diesem Text teilhaben an ihrer Faszination für Christine Lavant, deren Gedichte sie zum ersten Mal las, als sie Mitte der 90er Jahre in Graz lebte.
Im Wallstein Verlag ist in diesem Herbst auch noch eine besondere Auswahl von Gedichten Christine Lavants erschienen: Seit heute, aber für immer. Diese Auswahl hat Jenny Erpenbeck getroffen und mit einem Nachwort ergänzt, das uns das Werk der Christine Lavant auf eine ganz besondere Weise erschließt.
Manfred Müller, der Literaturwissenschaftler und Geschäftsführer der Österr. Gesellschaft für Literatur, moderiert diesen Abend und wird mit Jenny Erpenbeck nach Ihrer Lesung über ihre Auseinandersetzung mit Christine Lavant ein Gespräch führen.
Nach einem ereignisreichen Frühjahr, in dem in Salzburg, Wien, Leipzig, der Steiermark und in Kärnten an Christine Lavant und ihr großartiges Werk erinnert wurde, wartet der Herbst mit weiteren interessanten Veranstaltungen auf Literaturinteressierte.
Der Fotograf Ernst Peter Prokop und der bildende Künstler Ernst Gradischnig arbeiten schon seit einiger Zeit an einem faszinierenden, gemeinsamen Ausstellungsprojekt, das nun zum ersten Mal gezeigt wird. Prokops Porträts der Dichterin Christine Lavant werden von Gradischnig in Lithografien interpretiert. Es entstehen Bilder von Christine Lavant, die man so noch nicht gesehen hat, gleichsam „Lavant auf Stein“.
Am 26. September 2023 wird im Literaturhaus in Wien, der neue Band
Christine Lavant: Ich bin maßlos in allem. Biographisches. Ausgewählt und kommentiert von Klaus Amann. (Wallstein Verlag 2023)
präsentiert. Klaus Amann wird im Gespräch im Katja Gasser neue Einblicke in Christine Lavants Leben und Denken geben.
Christine Lavant begegnet uns in all ihren Texten. Es ist ihre eigene Welt, über die sie schreibt. Was bislang fehlt, ist eine Biographie. Aus Anlass des 50. Todestages erscheint nun ein biographisches Porträt der Dichterin. Zwei Drittel der Texte in diesem Buch stammen von Christine Lavant selbst – und sind bisher unveröffentlicht. Dazu bilden die hier erstmals veröffentlichten Auszüge aus dem Briefwechsel zwischen Christine Lavant und ihrem Geliebten, dem Künstler Werner Berg, das einzigartige Herzstück. Zahlreiche zeitgenössische Fotografien, Zeichnungen und Gemälde, darunter erstmals sämtliche Porträts, die Werner Berg von Christine Lavant geschaffen hat, zeigen sie und ihre Welt.
Matinee im ORF Radiokulturhaus am Sonntag, den 8. Oktober 2023, um 11 Uhr
Preisverleihung des 8. Christine Lavant Preises.
Eine der besten Lavant-Interpretinnen – Gerti Drassl – wird aus den Briefen und dem Werk der Dichterin lesen. Edgar Unterkirchner, Saxophon, Julia Hofer, Cello und Hannah Senfter, Harfe umrahmen musikalisch. Klemens Renoldner, der Vorsitzende des Literarischen Beirats stellt den/die PreisträgerIn 2023 vor und spricht die Laudatio. Martin Traxl moderiert die 90 minütige Veranstaltung, die auch im Live Stream zu sehen sein wird. Link folgt im nächsten Newsletter.
Wie jedes Jahr ist die Internationale Christine Lavant Gesellschaft zu Gast auf der Buch Wien.
Bitte merken Sie sich folgende zwei Termine vor:
Freitag, 10. November 2023, um 17.30 Uhr, Buchpräsentation „Ich bin maßlos in allem – Biografisches“ mit dem Herausgeber Klaus Amann (Der Standard-Bühne)
Sonntag, 12. November 2023, 14 Uhr, Gespräch mit dem/der PreisträgerIn des Christine Lavant Preises 2023 (Der Standard-Bühne)
Den Veranstaltungsreigen beschließt am 28. November 2023 in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur die Präsentation gleich zweier Bücher –
Jenny Erpenbecks Essay über Christine Lavant in der Reihe „Bücher meines Lebens“ bei Kiepenheuer & Witsch, sowie
„Seit heute, aber für immer“ Gedichte von Christine Lavant ausgewählt und mit einem Nachwort von Jenny Erpenbeck im Wallstein Verlag.
Adressen und Veranstaltungsorte.
Musilmuseum: Klagenfurt, Bahnhofstraße 50
Literaturhaus Wien: 1070 Wien, Zieglergasse 36A
Buch Wien: Messegelände Wien, Halle D, Trabrennstraße/U2 Krieau
Österreichische Gesellschaft für Literatur im Palais Wilczek – 1010 Wien, Herrengasse 5 (Stiege 1, 2. Stock)
Am 16. Mai 2023 trafen sich im Literaturhaus Wien Alois Hotschnig, der Lavant-Preisträger 2022, und Klemens Renoldner, Vorsitzender des Literarischen Beirats der ICLG, zum einem Gespräch über ausgesuchte Werke von Christine Lavant. Im Mittelpunkt standen die drei Erzählungen „Das Kind“, „Das Wechselbälgchen“ und „Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus“. Hören und sehen Sie selbst:
Anlässlich des 50. Todestages der Dichterin Christine Lavant findet im Robert Musil Literatur Museum eine umfassende Ausstellung unter dem Titel „I, DIE LAVANT“ statt.
Kuratiert von INA LOITZL, sind Arbeiten von IRIS CHRISTINE AUE, BARBARA BERNSTEINER, ELIISABETH WEDENIG, NIKOLAUS HABJAN, PETER PUTZ, ARNE RAUTENBERG, RENATE VINATZER-MAHLKNECHT, REIMO WUKOUNIG und INA LOITZL zu sehen.
Im Namen des Bürgermeisters lädt Kulturreferent Stadtrat Mag. Franz Petritz herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, 5. Juni 2023, um 16:30 Uhr ein.
Begrüßung: Mag. Alexander Gerdanovits | Leiter der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee Eröffnung: Stadtrat Mag. Franz Petritz | Kulturreferent der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee ORT: Robert Musil Literatur Museum, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt am Wörthersee
Um 19:00 Uhr führt die Kuratorin Ina Loitzl durch die Ausstellung, um 20:00 Uhr folgt ein Konzert mit der Musikerin Ramona Kasheer, die ihr neues Lavant Album HEINMGEHN; PRÄSENTIERT: ORT: Robert Musil Literatur Museum, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt am Wörthersee