Werner Berg Museum Bleiburg | Pliberk – © WBM, Simskultur

Am 30. April 2024 wird im Werner-Berg-Museum in Bleiburg/Pliberk eine Ausstellung eröffnet, die die schicksalhafte Liebesbeziehung zwischen Christine Lavant und Werner Berg zeigt, – die Bildnisse Christine Lavants zählen zu Bergs Hauptwerken und werden ergänzt mit Dokumenten und Fotos zum Leben der Dichterin. Gedichte und Briefe Christine Lavants stehen den Ölbildern, Holzschnitten, Aquarellen und Zeichnungen Werner Bergs gegenüber. In dieser Schau konzentriert man sich auf die Zeit von 1933 bis 1955, die für das Schaffen beider Künstler so entscheidenden Jahre.

Begleitet wird die Ausstellung von der autorisierten, kritischen Veröffentlichung des gesamten Briefwechsel der beiden Künstler.

Über fallenden Sternen. DER BRIEFWECHSEL

Herausgegeben von Harald Scheicher und Brigitte Strasser. Mit einem Nachwort von Harald Scheicher. Wallstein Verlag, 2024

Die Ausstelllung wird am 30. April 2024 um 19h eröffnet und ist dann bis 31. Oktober zu sehen.

Werner Berg Museum Bleiburg|Pliberk

10. Oktober Platz 4
A-9150 Bleiburg

+43 4235 2110 27 oder
+43 4235 2110 13
bleiburg.museum@ktn.gde.at
www.wernerberg.museum

Öffnungszeiten :

01. Mai – 31. Oktober 2024  
Di-So: 10-18 Uhr – feiertags geöffnet

Großartiges Theater in Bleiburg/Pliberk

Theater in Bleiburg/Pliberg – © Karlheinz Fessl

Am 7. März 2024 hatte ein Gewinnerprojekt der Kärntner Kulturstiftung – Ich bin maßlos in allem – seine Uraufführung in Bleiburg. Das Choreografische Theater zu Christine Lavant unter der künstlerischen Gesamtleitung von Zdravko Haderlap und der musikalischen Leitung und Komposition von Tonč Feinig, hat Maßstäbe gesetzt. Ein begeistertes Publikum erlebte ein internationales Tanzensemble des Center for Choreography Bleiburg in einem mitreißenden szenisch-performativen Abend. Anne Bennent stand als „…maßlos intensive Schauspielerin inhaltstragend auf der Bühne, die nicht rezitiert, die Lavant ist!“ (Irina Lino/Kronenzeitung).
Lesen Sie mehr zum Projekt hier in der Presseschau.

Christine Lavant: „Her mit dem Kelch“

„Her mit dem Kelch, ich trinke, was ich muß,
und meine Rechte stützt sich auf die Linke,
das ist die Erde, der ich schnell noch winke,
auch sie erträgt von oben jeden Guß,
und ihre Steine halten doch zusammen.
Es ist nicht not, von Sternen abzustammen,
um aus dem Toben heil hervorzugehen.
Ich trink den Zorn und bohre meine Zehen
durchs linde Laub hinab zum scharfen Lauch.
Metallen lärmt im alten Haselstrauch
ein winterharter Vogel über mir.
Ich weiß, ich brenne, ohne je bei dir
auch nur in Form des Weihrauchs anzukommen.
Von allen Sinnen einer steigt benommen
durchs Herz der Hasel in die Vogelkehle,
und meine Rechte zittert in der Linken.
Ein wenig Gold scheint ins Metall zu sinken
und läutet flüchtig für die arme Seele,
als stünde eine Wandlung ihr bevor.
Vom Himmelsrand neigt sich das Halbmond-Ohr
und täuscht mir Betenden Erhörung vor.“

Wir möchten unsere Leserinnen und Leser auf die „Frankfurter Anthologie“ der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 30. März 2024 aufmerksam machen. Dieser Beitrag war Christine Lavant gewidmet und der Lyriker, Übersetzer und Kulturjournalist Norbert Hummelt hat sich mit dem Gedicht „Her mit dem Kelch“ auf ganz wunderbare Weise auseinandergesetzt.

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