Gleich zwei Lesungen bzw. Gespräche drehten sich in diesem Jahr auf der Wiener Buchmesse auch um Christine Lavant.  Am Sonntag vormittag präsentierte Klaus Amann, Mitherausgeber der vierbändigen Werkausgabe und Vorsitzender des Literarischen Beirates der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft,  den vierten und letzten Band der Werkausgabe „Christine Lavant –  Erzählungen aus dem Nachlass“ auf der DER STANDARD-Bühne. Zwischen dem Moderator und – ebenfalls Lavant-Kenner – Cornelius Hell und Klaus Amann entstand ein interessanter und hörenswerter Austausch über die Prosa-Texte Christine Lavants. Klaus Amann selbst las auch Auschnitte aus dem aktuellsten Lavant-Band vor.

Direkt im Anschluss daran fand auf der selben Bühne eine Lesung des diesjährigen Christine-Lavant-Preisträgers Klaus Merz statt. Klaus Merz‘ literarisches Werk weist vielerlei Bezüge zu demjenigen Christine Lavants auf. Thomas Strässle benannte diese Bezüge in der Jurybegründung so: „Klaus Merz schreibt vor allem Lyrik und Prosa, seine Texte handeln von Außenseitern und Randständigen, aber auch von Abenteurern und rastlos Liebenden, und er wendet sich meist dem Lokalen zu, um es zum Kosmos zu weiten.“ Nach eigener Erzählung des Autors Klaus Merz war ihm Christine Lavant schon vor Jahrzehnten eine wichtige Autorin, die allerdings über die Jahre in Vergessenheit gerat. Durch die Verleihung des Christine Lavant Preises begann für ihn ein „Wiederlesen und Neuentdecken“, das ihn schließlich auch dazu anregte, seine eigenen Texte nach Lavant-Bezügen abzuklopfen.

So las Klaus Merz auf der Buch Wien aus seinen eigenen (vor allem Prosa-)Texten, deutliche Bezüge zu Lavants Werk wurden aber spürbar. Und abschließend konnte der Lavant-Preisträger erfreulicherweise auch noch davon überzeugt werden, dem Publikum auch ein paar seiner eigenen Gedichte vorzulesen.

Die gut besuchte „Lavant-Stunde“ zeigt das rege Interesse an der Kärntner Dichterin auf und die Begeisterung dafür, dass mit der Werkausgabe nun eine ausführliche Zusammenschau ihrer Werke und jede Menge Lesestoff für Lavant-Fans vorliegt.

 

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Klaus Amann und Cornelius Hell – © Hans Gasser

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Klaus Amann – © Hanna Biller

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Stefan Gmünder und Klaus Merz – © Hans Gasser

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Klaus Merz – © Hanna Biller